Story

Die Geschichte der Band begann an der EOS in Strasburg, wo im Januar 1970 ein Artikel im Wecker, unserer Schülerzeitung, zum musizieren aufrief.

Es war Burkhard Atze Krause, der ein paar Leute zu einer Band zusammentrommelte. Zunächst trafen wir uns im Kulturhaus in Strasburg mit Kofferradios als Verstärker und einem alten Harmonium. Zur Band gehörten Atze, Hacko, Uli, Klempo, Uwe und ich. Nach langen Proben von Titeln wie z.B. “Hab keine Lust heut aufzustehn” oder “As Tears Go By” und “Poor Boy” von den Lords gab es viele gemeinsame Höhepunkte in Strasburg und Umgebung von denen nur einige stellvertretend genannt werden sollen.

So war es normal, wenn uns ein Traktor aus Schönbeck mit einem Busanhänger zur Mucke abholte. In Milow, im Schuppen, konnten wir unsere Anlage so richtig testen. Oder in Klein Luckow, wo die selbstgeschmierten Schmalzstullen in der Pause so gut schmeckten. Erinnert sei auch an die Proben mit Hr. Ewald, der uns die neuesten Rhythmen wie den Moderato-Fox beizubringen versuchte. Die erste Einstufung brachte dann 1971 eine Grundstufe. In diesem Jahr gab es auch die ersten Umbesetzungen, da Atze zur Armee war. Matthias kam mit seiner TO 10 und sorgte für neue Töne. Damit konnten wir uns auch an Titel wie “It Never Rains In California” wagen und sogar in Prenzlau im AWP zur Mucke spielen.

Die erste eigene Gesangsanlage (ein verbesserter Regent 30) holten Matthias und ich aus Berlin. Auch wurde Uli's Schlagzeug daher geholt. Zu der Zeit hatten wir 2-3 Mucken im Monat. Die Fangemeinde wuchs ständig an. Wir spielten für das Landambulatorium im Rosengarten, wo wir erstmalig mit Schlaume als Sänger auf der kleinen Bühne standen. Daher stammt auch das Foto mit dem P70 von Alois Peschek am Rosengarten. Die Probenzeiten wurden immer länger und so langsam reichte uns der Platz im Kulturhaus nicht mehr aus. Es gab auch immer mehr Differenzen mit Hr. Scheffler, dem Kulturhausleiter.

Sehr gute Erinnerungen habe ich an die Kombi-Mucken in Strasburg. So spielten wir Sonnabendabend und Sonntagnachmittag im KKH ohne die Instrumente abzubauen. Der Saal war ständig ausverkauft. Wir haben uns dann 1972 von Klempo verabschiedet, der auch zur Armee musste. Uwe stieg in relativ kurzer Zeit auf die Bassgitarre um. Es gab die zweite Einstufung, die eine Mittelstufe brachte. Kurze Zeit später mussten wir unsere Spielerlaubnis abgeben, da wir bei einer Tanzveranstaltung in Strasburg das Verhältnis 60% zu 40% nicht einhielten. Nach ein paar Wochen konnten wir aber wieder auftreten. Es war auch nicht so einfach, die Titellisten so auszufüllen, dass das Verhältnis 60% Osttitel und 40% Westtitel hinkam. Da gab es dann noch die Titel der verbotenen Einfuhr (z.B. ”Heart of Stone”).

Ein weiterer Höhepunkt des Bandlebens waren die Weltfestspiele in Berlin im Sommer 1973.

Vor den Spielen gab es den Sportlerball in Berlin und dann bei den Spielen die Mucken in der Sporthalle in Berlin-Pankow. Auch wenn wir ohne Matthias nach Berlin fahren mussten, hatten wir doch großen Spaß.

Ein neues Kapitel der Bandgeschichte begann mit dem Ausscheiden von Hacko und Uwe, die im Oktober 1973 zur Armee mussten. Ich suchte nicht lange, um auf Helmut und Karl Heinz von den ANONYMS zu kommen. Der Höhepunkt im Herbst war dann die Abschiedsfete von Uwe im neu renovierten Bandsalon auf dem Hof des Landambulatoriums in Strasburg. Das war gleichzeitig unser neuer Probenraum, wo im Sommer noch öffentliche Proben auf dem Hof stattfanden. Die rosa Box (von Schlaume gestrichen), dunkelt heute noch nach.

Die folgenden Monate vergingen wie im Flug... Neben dem Abitur gab es eine Fülle von Auftritten. Auch die Titel veränderten sich gewaltig. Mit Karl Heinz und Helmut hatten wir zwei exzellente Sänger und Musiker mit jahrelanger Erfahrung.

Erinnert sei an dieser Stelle noch an die Fahrten mit dem Framo von Georg Laschzyk und die Rückfahrt mit 22 Fans von Petersdorf auf eben diesem Framo. Die Geschichte mit dem Opel P4 habe ich dann nur noch aus der Entfernung (ich war schon bei der Armee) mitbekommen. Es sollte jedenfalls das erste Bandauto sein. Der Lack musste mit Sandpapier abgeschliffen werden. Als es dann fertig war wollte der Motor nicht so richtig.

Für mich kam 1974 Marlies in die Band. Sie hatte schon früher mit Helmut zusammen gespielt und hat mich damals hervorragend ersetzt.

Irgendwann hatte Karl Heinz dann die Idee nach Berlin zu gehen und holte ein paar Monate später Uli nach, um dort gemeinsam in einer Band zu spielen. Damit war die Band METEORS 70 zur Geschichte geworden.

Hier will ich den kurzen Abriss der mir bekannten Ereignisse um unsere Band abschließen.

Am 19.März 1994 haben wir das erste METEORS-Treffen im Kulturhaus in Strasburg organisiert. Es war ein voller Erfolg, auch wenn meine Stimme eine gute Woche danach noch verschwunden war. Der Höhepunkt war zweifelsfrei Soni Schmidts Motorradfahrt zum Beginn des Abends sowie der Rock & Roll von Hartmut Thom und Karola. Über 200 ehemalige Fans sind unser Einladung gefolgt und waren begeistert, da sie sich auch teilweise jahrzehntelang nicht gesehen hatten.

Das zweite Treffen der Meteors am 21.März 1998 hatte gleich mehrere Ursachen. Einmal wollten wir an Schlaume denken, der fast ein Jahr zuvor verstarb, andererseits hatten ständige Anfragen und Telefonate vieler ehemaliger Strasburger uns keine Chance gelassen, das Treffen um weitere 2 Jahre zu verschieben.

Ein Jive von 4 Tanzpaaren und “Let´s Dance” eröffneten diesen Abend. Es wurde wie beim ersten Mal ein Erlebnis der besonderen Art, bei dem schon unsere Kinder viele Programmpunkte musikalisch gestalteten.

Der Schützenverein Strasburg lud uns am 26. Juni 1999 zum Schützenfest auf dem Strasburger Marktplatz ein, wo wir eine gute Stunde für Oldie-Stimmung sorgten. Die letzte Mucke auf dem Markt war schon 26 Jahre her. Damals spielten wir zu den Strasburger Festtagen.

Im Jahr 2000 wurde Strasburg 750 Jahre alt. Weil die Meteors doch ein ganz schönes Stück Geschichte der Stadt mitgeschrieben haben, spielten wir zur Oldienacht am 30.09.2000 in der Stadthalle. Es war ein grandioser Erfolg. Zum 30-jährigen Gründungsjubiläum fanden sich 650 Fans, die ausgelassen den alten Songs zuhörten. Die Tanzfläche war immer voll, es gab Zugaben bis die Stimmen versagten.

Im Jahr 2002 spielten wir in Müllrose zum 30-jährigen Klassentreffen der 12b/1972. Als Überraschung hatte Klempo diesen Auftritt organisiert. Alle damaligen Schüler waren Fans der Meteors 70. So musste Fritz Neumann, der Klassenlehrer, seinen Unterricht am 21.06.1971 ausfallen lassen, weil die Meteors Einstufung hatten. Alle erschienen im Jugendheim und jubelten den Meteors zu. Es gab eine "Mittelstufe" mit 5,- Mark der DDR pro Stunde. Das war damals ein großes Ereignis.

Nach einigen kleinen musikalischen Zusammenkünften zu den runden Geburtstagen von Mathias, Atze, Helmut und Hacko bereiteten wir uns nun auf die nächste Oldienacht vor. Am 24. September fand in der Max-Schmeling-Halle die 6. Oldienacht des Gewerbevereins Strasburg statt. Nach intensiven Proben gelang es uns, das Publikum zu begeistern. Zum Gelingen des Abends trugen bewährte Partner wie Pascha - Licht und Ton aus Berlin, sowie Freddy - Pyrotechnik aus Berlin, bei. Wie schon bei der ersten Oldienacht war die Tanzfläche von Anfang an voll besetzt. Einen besonderen Höhepunkt im Programm stellten die Titel von FLASHBACK dar. Die im Sommer 2005 gegründete Band spielte bekannte Oldies zum tanzen und mitsingen. Die Zwischenräume der Konzertbeiträge füllte die DJ-Family unter Leitung von Thomas Eixner. Als im Morgengrauen die Lichter ausgingen, war klar - es war der bedeutendste Auftritt der METEORS 70 in 35 Jahren Bühnengeschichte.

Ob es das letzte Event war, wird uns die Zeit lehren.

- Bubba